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Berufsorientierung an der AFS

Die Anne-Frank-Schule hat sich zur Aufgabe gemacht, ihre Schüler/innen auf dem Weg zur Berufswahl zu begleiten.

BO Konzept als pdf |hier klicken|

An der Anne-Frank-Schule können die Schüler im Bereich

Persönliche Interessen, Fähigkeiten und Erwartungen hinsichtlich der Berufswahl beschreiben
…schon ab der Klasse 5 durch das umfangreiche AG-Angebot persönliche Interessen ausmachen, indem sie individuelle Fähigkeiten in verschiedenen Gebieten (bspw. in der Holzwerkstatt, Tanz-AG oder Sprach-AGs) entdecken und weiterentwickeln.
Zum Finden der persönlichen Interessen, Fähigkeiten und Erwartungen trägt intensiv der WPU-Unterricht ab dem Jg. 7 sowie der BO-Unterricht im Jg. 8 bei. Die Lernenden sammeln Erfahrungen in den Bereichen Holzbearbeitung, Hauswirtschaft (Ernährung und Textil), Metallbearbeitung, Fahrradwerkstatt. Zusätzlich bieten Selbst- und Fremdeinschätzungen mit Materialien aus dem Berufswahlpass Möglichkeiten, Stärken bewusst zu ermitteln.
Betriebliche Arbeitsorganisation und technische Entwicklungen beschreiben und analysieren
…durch den Unterricht, insbesondere dem Wahlpflichtunterricht, betriebliche Arbeitsorganisationen und -abläufe kennen lernen. Eine Überprüfung dessen erfolgt durch den „Girls and Boys‘Day“ im Jg. 7, den Betriebserkundungen im Jg. 8, den Praktika im Jg. 8 und 9 sowie dem Praxistag im Jg. 9 des Hauptschulzweiges.
Technische Entwicklungen werden durch die Lerninhalte verschiedener Fächer erfahrbar.
Im GL-Unterricht durch die Auseinandersetzung mit der Lebensweise unserer Vorfahren in verschiedenen Epochen wie der Steinzeit oder der Industriellen Revolution.
Im Kunst-Unterricht bspw. im Themenbereich Architektur (Baustile der verschiedenen Epochen).
Im WPU durch das Ausprobieren verschiedener Produktionsweisen („Vom Webstuhl zur Nähmaschine“).
Handlungsmöglichkeiten bei Erwerbslosigkeit
…im BO-Unterricht des Jg. 8 und im GL-Unterricht des Jg. 9 Wege aus der Erwerbslosigkeit kennenlernen. Sie erleben durch persönliche Kontakte die Agentur für Arbeit als direkten Ansprechpartner.
Persönliche Berufswahlentscheidung begründen unter Berücksichtigung der persönlichen Lebensführung, Stärken, Interessen und den Anforderungen der Arbeitswelt
…spätestens, nachdem sie die gesamten berufsorientierenden Maßnahmen (vom AG-Angebot, verschiedensten Fächern und Unterrichtsinhalten, WPU-Angeboten, Praktika, etc.) durchlaufen haben, ihre individuelle Berufswahl begründet treffen. So werden die Lernenden über alle Bausteine des BO-Konzepts zu diesem wesentlichen Ziel der Arbeitslehre geführt. Für Schüler des Jg. 8, die keinen Unterricht in einer zweiten Fremdsprache haben, wird unterstützend der BO-Unterricht angeboten. Weitere Hilfestellung bieten Kompo7, Berufseinstiegsbegleiter und die Agentur für Arbeit vor Ort.
Eigene Arbeitsergebnisse beurteilen und bewerten
…ihre Ergebnisse anhand verschiedener Arbeiten oder Produkte beurteilen und bewerten. Dafür erlernen sie ab dem Jg. 5 in allen Fächern verschiedene Methoden und Bewertungskriterien und wenden diese selbstständig an, indem sie die Entwicklung und Herstellung praktischer und theoretischer Ergebnisse beurteilen und bewerten.
Arbeitssituationen hinsichtlich Gesundheits- und Unfallgefahren unter die Lupe nehmen
…selbstständig gesundheitsgefährdende sowie riskante Situationen in der Arbeitswelt erkennen und wissen, wie sie handeln sollen. Alle praxisorientierten Maßnahmen sämtlicher Fächer führen die Lernenden zu diesem Ziel.
In den Naturwissenschaften im Rahmen von Experimenten
In den WPU-Fächern im Rahmen der Maschineneinweisungen
Im GL- und BO-Unterricht im Rahmen der Praktika.
Arbeitsplätze erkunden
…über die Partnerbetriebe der Schule (Stiebel Eltron und Kaufland) Arbeitsplätze und Betriebe erkunden. Durch den „Girls and Boys’Day“, die Betriebspraktika und den Praxistag werden individuelle Erkundungen ermöglicht.…
Arbeitsaufgaben praktischer Art planen, durchführen und präsentieren
selbstständig projektorientiert arbeiten, indem sie durch handlungsorientierten Unterricht dazu hingeleitet werden. Dafür lernen sie verschiedene Methoden kennen und erwerben Fähigkeiten und Fertigkeiten. So werden bspw. in allen Jahrgängen Projekte unterschiedlichster Art durchgeführt.
Anforderungsprofile, Ausbildungsabläufe und Inhaltsfelder von Berufen kennenlernen
…durch die Begegnung von Schule und Wirtschaft verschiedene Anforderungen, Ausbildungsabläufe und berufliche Inhaltsfelder erfahren. Hierfür besuchen und berichten Partnerbetriebe und Auszubildende die Schule bspw. in der Veranstaltung „Wirtschaft trifft Schule“. Dadurch können die Lernenden auch individuelle Fragen klären.
„Beruf Aktuell“, „Planet Beruf“, der Material-Pool und die Infotafel in der Bücherei, Besuch des BiZ-Mobils, etc. stehen als aktuelles Rechercherepertoire zur Verfügung.
Für die verschiedenen Jahrgänge ist folgender Ablauf geplant:

Jahrgang 5/6

Interesse für Technik und Naturwissenschaften wecken – Motivation für Mint-Berufe schaffen
Die AG „KiTec – Kinder entdecken Technik“

Auf die Schüler warten interessante Aufgaben: Brücken bauen, Seilbahnen und Fahrzeuge konstruieren oder Lichtanlagen entwickeln – alles natürlich im Miniaturformat und in vereinfachter Form, doch durchaus realitätsnah. Denn Praxisorientierung gehört zum Konzept des bundesweiten Projekts „KiTec – Kinder entdecken Technik“, an dem sich die Anne-Frank-Schule zusammen mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Eschwege als Mitglied der Wissensfabrik beteiligt.
Mit Hilfe der Werkzeug- und Materialkisten soll das Interesse der Schüler für technische Zusammenhänge geweckt werden, zugleich sollen die Mädchen und Jungen ein positives Bewusstsein für die eigenen technischen Fähigkeiten entwickeln.
Ein sehr wichtiges Lernziel ist aber auch, die Teamarbeit und Sozialkompetenz zu fördern. Zudem sind Kreativität und Selbstständigkeit gefragt. Die Aufgaben erstrecken sich über ein breites Technik-Spektrum von der Statik über Kraftübertragung und Reibung bis zu Stromkreisen. Die Schüler lernen Holz und Metall zu bearbeiten, Zeichnungen zu lesen und eigene Skizzen anzufertigen – und am Schluss wissen sie aus eigener Konstruktionserfahrung, warum der Eiffelturm bei Sturm nicht umkippt oder wie die Lenkung im Auto funktioniert.
Die Erfahrungen und die Erkenntnisse, die die Schüler bei der Arbeit mit dem KiTec-Material gewinnen, wirken weit über den Sachunterricht hinaus.
Entwickelt wurde das Projekt KiTec im Auftrag der Wissensfabrik vom Lehrstuhl für Didaktik der Chemie der Universität Frankfurt/Main, bzw. dem Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen (ZNL) in Ulm sowie vom Lehrstuhl für Technik und ihre Didaktik an der Universität Dortmund. KiTec umfasst die Bereiche Bau-, Fahrzeug- und Elektrotechnik.
Die Lehrer erhalten ein umfangreiches Handbuch und werden vor dem Projektstart von Experten des Lehrstuhls für Didaktik der Chemie der Universität Frankfurt/Main, des ZNL und der Universität Dortmund im Umgang mit den Experimentierkisten vertraut gemacht.

Die Forscher-AG
Forschen wie ein Naturwissenschaftler. Zum Beispiel im Biologieraum Pflanzen bestimmen, Kleinstlebewesen untersuchen und vielfältige biologische Experimente durchführen. Die Freude am Mikroskopieren und sonstigen naturwissenschaftlichen Techniken und Kenntnissen über den Schulunterricht hinaus soll entwickelt werden.

Die Holz-AG
Arbeiten mit Holz im Jahrgang 5/6
Schüler und Schülerinnen des Jahrgangs 5/6 können über die Holz-AG ihre Fähigkeiten hinsichtlich des Bearbeitens von Holz entdecken und stärken. Sie erlernen den Umgang mit der Laubsäge/der Feinsäge und stellen neben kleinen Gebrauchsgegenständen, einfachen Spielen auch technische Modelle (z. B. Türschilder und Holzboote mit Gummimotor) her.
Darüber hinaus können Sie eigene Ideen entwickeln und umsetzen. Es sind bereits Beyblade-Arenen und Minigolfanlagen entstanden, die dann auch in der AG-Gemeinschaft ausprobiert und weiterentwickelt wurden. Des Weiteren bietet die Holz-AG immer wieder die Möglichkeit, kleine Geschenke zu Weihnachten und Muttertag herzustellen.
Die Arbeitsgemeinschaft stellt somit eine erste Chance dar, um Herstellungsweisen der Holzbearbeitung kennenzulernen. Nicht selten wird bei der Herstellung auch im Team gearbeitet. Eine wichtige Fähigkeit, welche die Berufs- und Arbeitswelt fordert, wird angebahnt und gestärkt.

Arbeit mit dem PC – Grundkurs als berufsvorbereitende Maßnahme
An unserer Schule erhalten die Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Jahrgänge wöchentlich eine Stunde „Computer-Unterricht“.
Dieser Unterricht sieht sich zwei Schwerpunkten verpflichtet:
1. Die Schülerinnen und Schüler erhalten in folgenden Bereichen ein solides Grundwissen:
Textverarbeitung
Umgang mit digitalen Lexika
Internetrecherche
Bildbearbeitung
Präsentieren
Kalkulieren
2. Der Erwerb von Grundfertigkeiten in diesen Gebieten findet, wo immer das möglich und sinnvoll ist, in engem Zusammenhang mit im sonstigen Unterricht behandelten aktuellen Themen statt. Die Kolleginnen und Kollegen des PC-Unterrichts arbeiten also eng mit den anderen Fachlehrer zusammen, um sicherzustellen, dass den Schülerinnen und Schülern immer der Zusammenhang von Lernen am PC und sinnvoller Anwendung bewusst ist.

Unbestritten ist heute, dass es für unsere Schülerinnen und Schüler keine Berufe mehr geben wird, die ohne solide Grundfertigkeiten in der Informationstechnologie auskommen. Insofern werden bereits am Beginn der Schulzeit an der Anne-Frank-Schule die Grundlagen für diese notwendige Basisqualifikation gelegt.
Insbesondere der wichtige Bereich des Erlernens gezielter und erfolgreicher Recherche im Internet – ein wesentlicher Schwerpunkt unseres PC-Unterrichts – bietet den Schülerinnen und Schülern früh die Möglichkeit, Einblicke in die Arbeits– und Berufswelt zu gewinnen. Auf diese Aspekte der Recherchetätigkeit wird besonders geachtet.

Einführung in die Portfolioarbeit (Europaschulportfolio, Sprachenportfolio)
Zu Beginn der Schulzeit an der AFS wird das Europaschulportfolio auf dem ersten Elternabend vorgestellt und danach an die Schüler ausgeteilt. Das Portfolio dient als Dokumentation erworbener Qualifikationen und Kenntnisse und soll den Schülern helfen, den eigenen Lernzuwachs festzuhalten und zu reflektieren.
Das Portfolio enthält folgende Lernbereiche:
Soziales Engagement
Sprachen, Interkulturelles
Methodenlernen
Austausch, Begegnungen
Arbeitsgemeinschaften, Projekte und Wettbewerbe
Berufswelt
Die Führung des Europaschulportfolios ist Bestandteil der Klassenratstunde.
Zusätzlich wird mit Beginn der Klasse 5 in der 1. Fremdsprache das Sprachenportfolio bestehend aus Sprachenbiographie, Dossier und Sprachenpass eingesetzt und ab Klasse 7 auch in der 2. Fremdsprache den Unterricht begleitend verwand (zur Arbeit mit dem Sprachenportfolio siehe „Arbeitsergebnisse der Pädagogischen Tage im Februar 2011).

Jahrgang 7

Wahlpflichtunterricht im Werkstattbereich für Holztechnik, Metalltechnik, gesunde Ernährung / Hauswirtschaft, Töpfern, Textilgestaltung
In der Jahrgangsstufe 7 werden für die Schüler, die keine zweite Fremdsprache wählen, als erste berufsorientierende Kurse aus dem Fachbereich Arbeitslehre die Werkstatt-Kurse Holztechnik, Metalltechnik, gesunde Ernährung/ Hauswirtschaft und Töpfern oder Textilgestaltung (je nach Möglichkeit) angeboten. Die Schwerpunkte Holz- und Metalltechnik bzw. gesunde Ernährung/ Hauswirtschaft und Töpfern wechseln im Halbjahr, damit die Schüler zwei Grundlagenkurse in der Klasse 7 besuchen können. Der Kurs Metalltechnik wird in Kooperation mit den Beruflichen Schulen Eschwege in deren Metallwerkstatt von einem Berufsschullehrer unterrichtet.

Girls‘Day/Boys‘Day
Jedes Jahr im April findet der sogenannte “Girls’Day”, seit 2011 parallel auch der “Boys’Day”, statt.
An diesem Tag geben Unternehmen und Organisationen Mädchen und Jungen aus dem 7. Jahrgang die Gelegenheit, sich über die Bandbreite möglicher Ausbildungsberufe zu informieren.
Ziel dabei ist, dass Mädchen und Jungen sich von geschlechterspezifischen Berufsvorstellungen lösen und „männerdominierte“ bzw. „frauendominierte“ Berufsbereiche erkunden.
Jede/r Schüler/in des siebten Jahrgangs kann sich an diesem Tag von der Schule freistellen lassen. Die Klassenlehrer/innen achten darauf, dass solche Betriebe ausgewählt werden, die dem oben beschriebenen Ziel entsprechen.
Der Girls’Day/Boys’Day wird mit Hilfe eines Jahrgangsprojekttages vorbereitet.
Für die Nachbereitung wird in jeder Klasse mindestens eine Doppelstunde genutzt.
Um über Lebensplanung und Rollenverhalten zu sprechen, bietet sich auch der Film „I will dance“ an, der in der Bibliothek auszuleihen ist.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten über die Teilnahme am Girls’Day/Boys’Day ein Zertifikat bzw. eine Teilnahmebestätigung.

Kompetenzfeststellungsverfahren (KomPo 7) mit ausgewählten Schülern
Übersicht über die Durchführung der Kompetenzfeststellung KomPo 7
Am Ende der Klasse 7 wird an der Anne-Frank-Schule das Kompetenzfeststellungsverfahren KomPo 7 durchgeführt.
Kriterium für die Auswahl und die Anzahl der Schüler ist die Erfüllung der Voraussetzungen für eine mögliche weitere BerEb-Maßnahme an der Anne-Frank-Schule.
Dazu werden seitens der Schule die entsprechenden Räumlichkeiten gestellt. Für eine 16er Gruppe wird lt. KomPo7-Handbuch mindestens ein großer Raum benötigt, sinnvoll können für die Durchführung aber auch zwei kleinere Räume für jeweils 8 Personen sein. Vorlagen zur Selbst- und Fremdeinschätzung, Vorlagen zum Kompetenzprofil sowie die Bögen für die Beobachterkonferenz werden vom VSB (Verein für Sozialpolitik, Bildung und Berufsförderung e.V. Kassel) gestellt. Dies gilt ebenfalls für die Materialien, die für die einzelnen Übungen benötigt werden.
Das Beobachtungsverhältnis beträgt 1:4, d.h. bei 16 Teilnehmern werden 4 Beobachter benötigt. Aktuell muss die Schule das Kompetenzfeststellungsverfahren mit eigenem Personal/in Eigenregie durchführen.
Ablaufplan
Tag 1:

Vorgespräch beteiligten Lehrkräfte, Einteilung der Gruppen. Begrüßung der TN, Vorstellung und Erläuterung zu KomPo7.
Ausfüllen des Selbsteinschätzungsbogens, anschließend Pause, danach die erste handlungsorientierte Übung. Wieder eine Pause, danach die Erläuterung des AIST-R (Allgemeiner Interessen-Struktur-Test) mit anschließender Durchführung. Pause, anschließend Vorbereitung auf ein „Job-Interview“. Danach erfolgt zum Abschluss des ersten Tages für die Teilnehmer eine erlebnispädagogische Übung.
Die Beobachter finden sich zur Auswertung des ersten Tages anschließend zu einer ca. 1,5-stündigen Konferenz zusammen.
Tag 2:
Nach der Begrüßung findet die zweite handlungsorientierte Übung statt. Im Anschluss eine Pause, danach das Job-Interview mit einem Firmenvertreter. Nach einer nächsten Pause erfolgt die Nachbereitung des Job-Interviews mit anschließender Präsentation.
Die Teilnehmer schließen den zweiten Tag mit einer Feedbackrunde ab, die Beobachter gehen nach einer kurzen Pause wieder in die Auswertungs-Konferenz.
Tag 3:
Es erfolgen die individuellen Rückmeldungen an die Teilnehmer, nach Möglichkeit im Beisein von Eltern und Klassenlehrern, anschließend ein allgemeines Auswertungsgespräch der Beobachter (die ausgebildeten Lehrer).
Die Beobachter halten dann zeitnah in einer Ergebnisdokumentation die Erkenntnisse der Kompetenzfeststellung schriftlich fest. Diese schriftliche Darstellung wird anschließend den Klassenlehrern, den Berufseinstiegsbegleitern und den Teilnehmern zur weiteren Verwendung übergeben.

Jahrgang 8

Berufsorientierungskurs für Schüler, die keine zweite Fremdsprache belegt haben
Für alle Schüler, die keine zweite Fremdsprache belegt haben, bietet die Anne-Frank-Schule im Jg. 8 einen zweistündigen Berufsorientierungskurs (BO) an. Dieser stellt eine Ergänzung zu den weiteren WPU-Kursen dar, die ab dem Jg. 7 angeboten werden. Während die Lernenden im sonstigen Wahlpflichtunterricht aus verschiedenen Angeboten wählen können, ist der BO-Kurs verpflichtend. Dies begründet sich darin, dass die wenigsten Jugendlichen dieser Jahrgangsstufe eine berufliche Vorstellung besitzen und ihnen die Berufswahl zu diesem Zeitpunkt noch sehr häufig als irrelevant erscheint. Ein Großteil dieser Lernenden wird jedoch zeitnah nach der bevorstehenden Beendigung ihrer Schullaufbahn an der Anne-Frank-Schule eine Ausbildung beginnen oder eine weitere Schullaufbahn an der Beruflichen Schule antreten. Eine begründete Berufswahl in dieser Bildungsphase zu entwickeln, gibt den Schülern schon hier eine Orientierungshilfe für ihren weiteren Lebensweg und gibt ihnen die Chance sich auf die Anforderungen der Arbeitswelt einzustellen.
Ziele des BO-Kurses
Die Schüler haben am Ende des 8. Schuljahres eine Perspektive entwickelt, was ihre weitere schulische bzw. berufliche Zukunft anbelangt. Die Schüler können vier Wochen vor Beginn des ersten Praktikums eine begründete Entscheidung für die Wahl ihres Praktikumsbetriebes und ihres Praktikumsberufes formulieren.
Die Schüler kennen Ausbildungsberufe und –betriebe in der Region Eschwege.
Die Schüler kennen die Berufsfelder und können Ausbildungsberufe einordnen.
Die Schüler kennen das Profil (Anforderungen, Arbeitsbedingungen, typische Tätigkeiten, Ausbildung, Bezahlung) von mehreren Berufen.
Die Schüler haben sich ihre Interessen, Stärken und Schwächen bewusst gemacht und mit den Anforderungen ihres „Wunschberufes“ abgeglichen.
Die Schüler kennen die Struktur von kleineren und mittleren Betrieben.
Die Schüler können sich mit Hilfe unterschiedlicher Medien (Beruf Aktuell, Materialpool der AFS zur Berufsorientierung in der Bücherei, Internetauftritte der Agentur für Arbeit und andere) über Berufe und Ausbildung informieren.

Inhalte
Berufe in meiner Umgebung
Interviews
Die Wirtschaftssektoren
Zuordnung von BerufenBerufe und Berufsfelder
Erstellung von Berufsprofilen
Erkundung eines Betriebes I (Handel, Ernährung, Pflege, Holz, KFZ-Betrieb,...)
Eigene Interessen und Anforderungen von „Wunschberufen“ abgleichen („planet beruf“: Berufsinteressentest)
Individuelle Stärken
Schwächen-Analyse mit Hilfe des Berufswahlpasses
Aufbau eines größeren Betriebes
Betriebserkundung II (Stiebel Eltron, Präwema, Baumer Thalheim, VW-Werk Baunatal)
Eine ausführliche Darstellung der Ziele, Inhalte und Methoden ist in der Evaluation „ Darstellung und Weiterentwicklung des Berufsorientierungsunterrichts an der Anne-Frank-Schule“ von Frau Scheliga (BO-Materialpool in der Schul- und Stadtteilbücherei) zu finden.

Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des 1. Betriebspraktikums
Ziele
Das 1. Betriebspraktikum wird am Ende des 8. Schuljahres als zweiwöchiges Blockpraktikum durchgeführt.
Dieses Praktikum ist als Orientierungspraktikum konzipiert und dient nicht in erster Linie der Eignungsfeststellung für einen Beruf. Trotzdem soll jeder Schüler eine an den eigenen Stärken und Schwächen sowie den eigenen Interessen orientierte Entscheidung für den Praktikumsplatz treffen.
Im Zentrum des 1. Betriebspraktikums stehen die folgenden Ziele:
Die Schüler gewinnen einen Einblick in die Berufs- und Arbeitswelt und bauen ein Verständnis für die sozialen, technischen, organisatorischen und wirtschaftlichen Strukturen der Arbeitswelt auf.
Die Schüler erfahren einerseits die Belastungen und Anforderungen am Arbeitsplatz, erkennen jedoch auch die Chancen zur Selbstverwirklichung, die ein befriedigendes Arbeitsleben bietet.
Die Schüler entwickeln Selbständigkeit bei der Informationsbeschaffung, Beobachtung, Befragung und Erkenntnisgewinnung in einem noch nicht vertrauten Lebensbereich.
Vorbereitung
Zu Beginn des 8. Schuljahres werden Schüler und Eltern über die berufsorientierenden Maßnahmen der Anne-Frank-Schule informiert.
Im Vorfeld des Praktikums (Februar) erfolgt eine weitere Information der Eltern auf einem Klassenelternabend.
Die Schüler bekommen in der Vorbereitungsphase einen Überblick über die Berufsfelder (BIZ-Mobil, Information des Vertreters der Agentur für Arbeit, Planet Beruf – Internetrecherche) und mögliche Praktikumsplätze vor Ort. Sie wählen in Absprache mit ihren Eltern und dem das Praktikum betreuenden Lehrer ihren Platz selbst aus. Ausnahme sind große Betriebe, die eine größere Anzahl an Praktikanten aufnehmen. In diesen Fällen wird die Vergabe der Praktikumsplätze zentral durch die Schule geregelt (Bundespolizei, Stiebel Eltron). In der Regel nehmen die Schüler mit Unterstützung ihrer Eltern selbständig Kontakt mit den Praktikumsbetrieben auf und treffen Absprachen über das Praktikum. Bei Problemen bei der Beschaffung eines Praktikumsplatzes greift der das Praktikum betreuende Lehrer mit Hilfe des Pools „Praktikumsplätze“ unterstützend ein.
Im Vorfeld des Praktikums findet eine Koordinationskonferenz der betroffenen Lehrer (Klassenlehrer, Gl-/Al-Lehrer, Deutschlehrer) statt, in der die Inhalte der Vor- und Nachbereitung des Praktikums geklärt werden. Die Lehrer können dabei auf einen Ordner mit Materialien zurückgreifen.
Folgende Inhalte sind verbindlich festgelegt:
Bewerbung um einen Ausbildungsplatz – tabellarischer Lebenslauf (Deutsch)
Praktikumsbericht (Deutsch)
Vorgangsbeschreibung (Deutsch)
Telefonische Kontaktaufnahme mit einem Betrieb (Klassenrat)
Vorstellung im Betrieb (Klassenrat)
Schlüsselqualifikationen (GL/AL)
Wirtschaftssektoren und Berufe
Berufsfelder und Berufe mit ihren Anforderungen
Stärken-/Schwächenanalyse
Tätigkeitsfelder im Kleinbetrieb – Aufbau/Struktur eines Betriebes/Zusammenwirken der Abteilungen
Die Dokumentation des Praktikums erfolgt durch eine Mappe, die Inhalte der Mappe und die Bewertungsmaßstäbe werden in der Koordinationskonferenz festgelegt und mit den Schülern besprochen.
Durchführung des Praktikums
Die Schüler ...
absolvieren das zweiwöchige Blockpraktikum unter den Bestimmungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes. (Betriebspraktika sind einem Ausbildungsverhältnis ähnlich. Es finden die Bestimmungen zum Schutz der arbeitenden Jugend (Jugendarbeitsschutzgesetz - JArbSchG vom 12. April 1976 (BGBl. I S. 965), zuletzt geändert durch Artikel 3 Absatz 2 des Gesetzes vom 31. Oktober 2008 (BGBl. I S. 2149) in der jeweils geltenden Fassung) und des jeweiligen Unfallversicherungsträgers) entsprechende Anwendung.
- Kind im Sinne des JArbSchG ist, wer noch nicht 15 Jahre alt ist (§ 2 Abs. 1) - Jugendliche oder Jugendlicher im Sinne des JArbSchG ist, wer 15, aber noch nicht 18 Jahre alt ist (§ 2 Abs.
2). Jugendliche, die der Vollzeitschulpflicht unterliegen, gelten als Kinder im Sinne des
JArbSchG (§ 2 Abs. 3). Schülerinnen und Schüler bis zur Vollendung des 15. Lebensjahres
dürfen bis zu sieben Stunden täglich und 35 Stunden wöchentlich
nur mit leichten und für sie
geeigneten Tätigkeiten beschäftigt werden (§ 5 Abs. 2 Satz 2 i.V. m. § 7 Satz 1 Nr. 2
JArbSchG). Die Vorschriften der §§ 9 - 46 JArbSchG sind ebenfalls entsprechend anzuwenden;
dabei kommen die Vorschriften über die Berufsschule (§ 9 JArbSchG), über Prüfungen
und außerbetriebliche Ausbildungsmaßnahmen (§ 10 JArbSchG), über Urlaub (§ 19
JArbSchG) und Ausnahmen in besonderen Fällen (§ 21 JArbSchG) nicht in Betracht.
Sie legen bei Krankheit ein Attest beim Praktikumsbetrieb vor, informieren den Betrieb, den betreuenden Lehrer und die Schule bei Krankheit oder Verhinderung vor Dienstbeginn.
geben die Informationen über die Praktikumsdokumentation an den Betrieb bzw. die Einrichtung weiter.
arbeiten neben den Aufgaben im Betrieb regelmäßig an der Praktikumsdokumentation (z.B. Erstellung von Tages-/Wochenberichten).
Jeder Schüler sollte zweimal vom betreuenden Lehrer im Betrieb aufgesucht und beraten werden.
Die folgenden Inhalte sollten in diesen Gesprächen thematisiert werden:
Organisatorische Rahmenbedingungen (Arbeitszeit, Einsatzorte, ... )
Belastung für den Praktikanten – Stressfaktoren im Betrieb
Ausgeübte und beobachtete Tätigkeiten
Welche Fähigkeiten braucht man bei der Ausübung des Berufes?
Hilfsmittel: Material, Werkzeug, MaschinenWelche Produkte werden hergestellt?
Welche Dienstleistungen angeboten?
Wie ist der Betrieb/die Abteilung aufgebaut?
Ausbildungsvoraussetzungen (Schulabschluss, besonders wichtige Schulfächer, körperliche Voraussetzungen)
Bewertung und Einschätzung des Praktikums
In einem Abschlussgespräch mit dem im Betrieb für das Praktikum Verantwortlichen wird der Verlauf des Praktikums bilanziert.
Der Betrieb benennt in schriftlicher Form im Vorfeld des Praktikums einen persönlichen Ansprechpartner. Er stellt sicher, dass die Schüler den gesamten Betrieb und die wesentlichen Arbeitsbereiche und –aufgaben kennen lernen. Er stellt dem Schüler eine Praktikumsbescheinigung (siehe Formular in der Mappe „Betriebspraktikum“) aus. Diese Praktikumsbescheinigung umfasst Aussagen zu folgenden Punkten:
Persönliche KompetenzenSoziale KompetenzenAussagen über die Tätigkeitsbereiche, die der Schüler erlebt hat und seine dort gezeigten fachlichen Kompetenzen.
Auswertung des Praktikums
Die Schüler dokumentieren und präsentieren das Praktikum in Form einer Praktikumsmappe. Die Dokumentation umfasst folgende Punkte:
Aussagen zum Praktikumsbetrieb
Aussagen zum erlebten Beruf
Selbstreflexion des Praktikums
Die Schüler erhalten im Unterricht Gelegenheit, ihre im Praktikum gesammelten Erfahrungen zu besprechen. Sie werden im Unterricht bei der Erstellung der Praktikumsmappe unterstützt und ihre Reflexion der Praktikumserfahrungen vom zuständigen Lehrer begleitet.

Angebote im Wahlpflichtbereich in den Werkstätten
Als Fortführung bzw. Vertiefung des Wahlpflichtunterrichts in der Jahrgangsstufe 7 erhalten die Schüler der Jahrgangsstufe 8 die Möglichkeit zwischen den Werkstattkursen Fahrradwerkstatt, Ernährung/Hauswirtschaft und Holztechnik zu wählen. Diese vertiefenden Schwerpunkte sind auf ein Schuljahr ausgelegt.

Infoveranstaltung „Wirtschaft trifft Schule“ mit den Partnerfirmen
Neben der Ermittlung der Interessen und der Stärken der Schüler ist es für den individuellen Berufsorientierungsprozess von großer Wichtigkeit, dass die Schüler über die Anforderungen der Wirtschaft an Auszubildende frühzeitig informiert werden. Im Vordergrund steht die Information über die Schlüsselqualifikationen, aber auch über die geforderten fachlichen Kriterien für Ausbildungsberufe müssen Schüler informiert sein.
Am nachdrücklichsten können diese Informationen von Fachleuten, die für die betriebliche Ausbildung vor Ort verantwortlich sind, und von Auszubildenden selbst vermittelt werden.
Deshalb findet für die Schüler und die Erziehungsberechtigten des Jahrgangs 8 zu Beginn des Schuljahres (kurz nach den Herbstferien) eine Infoveranstaltung statt, die von den Partnerfirmen der AFS (Stiebel Eltron, Kaufland) gestaltet wird und in der die Anforderungen der Partnerfirmen an kommende Ausbildende deutlich gemacht werden. Diese Informationen werden ergänzt durch Erfahrungsberichte aktueller Auszubildender.
Für die Schüler der Berufsorientierungskurse und deren Erziehungsberechtigte ist die Teilnahme an dieser Veranstaltung verpflichtend, für Schüler mit zweiter Fremdsprache und deren Eltern ist die Teilnahme freiwillig.
Im Unterricht der BO-Kurse werden die gegebenen Informationen nachbereitet.

Nutzung von BIZ-Mobil
In Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit können sich die Schüler in der Regel im Januar / Anfang Februar eines jeden Schuljahres im BIZ-Mobil als Vorbereitung für das im zweiten Schulhalbjahr stattfindende erste zweiwöchige Betriebspraktikum einen Überblick über Berufsfelder, Berufsbilder und Ausbildungsberufe verschaffen.
Während dieser doppelstündigen Veranstaltung an unserer Schule erhält jede Klasse darüber hinaus weitere Informationen durch den Berufsberater, Herrn Kage, über Internetadressen der Agentur für Arbeit, um dann auch selbständig im Internet recherchieren zu können.

Beratungsangebot der Agentur für Arbeit in der SchuleDer Berufsberater der Agentur für Arbeit, Herr Kage, hält in unserer Schule einen wöchentlichen Sprechtag ab, und zwar freitags in der Zeit von 08.00 – 11.30 Uhr.
Die Schüler melden sich dazu vorab in einer im Sekretariat ausliegender Liste an. Genutzt werden kann der Sprechtag in der Regel von Schülern der Jahrgangsstufe 8 bis 10.

Betreuung ausgewählter Schüler durch die Berufseinstiegsbegleitung (Programm BerEb-Bk) in den Jahrgangsstufen 8 und 9
Seit Dezember 2010 werden an der Schule im Rahmen des Programmes „Berufseinstiegsbegleitung-Bildungsketten“ zei Berufseinstiegsbegleiter eingesetzt.

Zielgruppe: Junge Menschen, die voraussichtlich Schwierigkeiten haben werden, den Abschluss der allgemeinbildenden Schule zu erreichen oder den Übergang in eine Berufsausbildung zu bewältigen. Die Teilnahme ist für die
Schüler freiwillig.
Ziel: Das Bildungsangebot der Agentur für Arbeit unterstützt Schüler beim Übergang von der allgemeinbildenden Schule in eine Berufsausbildung.
Förderdauer: Die Maßnahme beginnt i.d.R. während der Vorabgangsklasse. Die Begleitung endet ein halbes Jahr nach
Beginn einer beruflichen Ausbildung, jedoch spätestens 24 Monate nach Beendigung der
allgemeinbildenden Schule.
Phasen: Der Berufseinstiegsbegleiter unterstützt bei der Berufsorientierung, bei der Herstellung der Ausbildungsreife und der aktiven Bewerbungsphase. Der Übergang in eine Berufsausbildung wird durch Gespräche mit
Teilnehmern und Ausbildungsbetrieben unterstützt, um das Ausbildungsverhältnis zu stabilisieren.
Im Vorfeld der eigentlichen Betreuung erfolgt in Zusammenarbeit Schule/BerEb eine Auswahl von 20 förderungsfähigen Schülern. Zu diesem Personenkreis gehören Schüler, die voraussichtlich Probleme beim Erreichen des Schulabschlusses und/oder beim Übergang in berufliche Ausbildung haben.
Nach schriftlicher Einverständniserklärung der Eltern/Erziehungsberechtigten und der Zustimmung der BA werden alle Teilnehmer vom BerEb über Ziele und Pflichten der betreuten Berufseinstiegsbegleitung informiert. Zielvereinbarungen werden getroffen und von den Teilnehmern unterschrieben.
Um diese Maßnahme erfolgreich gestalten zu können, müssen die Schule, der Berufseinstiegsbegleiter und die Agentur für Arbeit eng zusammenarbeiten und ständig die erforderlichen Informationen austauschen. An der Anne-Frank-Schule ist es nach den ersten Erfahrungen allen Beteiligten schnell gelungen, das nötige Vertrauensverhältnis und eine gemeinsame Grundlage für eine kooperative Zusammenarbeit herzustellen.
Die individuelle und intensive persönliche Begleitung der teilnehmenden Schüler ist eine wertvolle Ergänzung all der Möglichkeiten, die es an der Anne-Frank-Schule im Bereich der Berufsorientierung und der sozialpädagogischen Betreuung bereits gibt.
Den Berufseinstiegsbegleitern wird ein Büroraum zur Verfügung gestellt, den er bei Bedarf (z.B. Eltern-/TN- Gespräche etc.) jederzeit auch außerhalb der normalen Unterrichtszeiten nutzen kann. Er ist ebenfalls in der Lage, die vorhandenen schulischen Einrichtungen wie PC-Raum, Konferenzraum etc. für Bewerbungstrainings oder Infoveranstaltungen in größerer Gruppenzahl zu belegen.

Jahrgang 9/10

Information zum Berufswegeplan durch den Vertreter der Agentur für Arbeit
Im zweiten Schulhalbjahr der R 9 sowie zu Beginn des Schuljahres in der H 9 informiert der Berufsberater „Herr Kage“ jeweils in einer doppelstündigen Veranstaltung pro Klasse über weitere Bildungswege nach dem Schulabschluss sowohl im schulischen als auch im betrieblichen Sektor. Anschließend werden während des wöchentlichen Sprechtages alle zukünftigen Abgänger von ihm namentlich erfasst, nach ihren Zukunftsplänen befragt und im Falle des Interesses an einer betrieblichen Ausbildung zu einem weiteren Beratungstermin gemeinsam mit den Eltern ins Amt der Agentur der Arbeit eingeladen. Dies ist ein weiterer Schritt, um die richtige Berufswahlentscheidung vorzubereiten.
Schullaufbahnberatung durch die Schule
Mitte des ersten Schulhalbjahres der Abgangsklassen H9, R10 und G10 finden an drei aufeinander folgenden Abenden nach Zielgruppen getrennt Informationsveranstaltungen zu den schulischen Bildungswegen nach erfolgreichem Abschluss statt. Dazu informieren Vertreter der jeweiligen Schulformen (Berufliche Schulen, Oberstufengymnasium) die Schüler und Schülerinnen sowie deren Eltern. Für die Abgänger der H9 informiert der Berufsberater außerdem an diesem Abend über die aktuelle Lehrstellensituation in unserer Region sowie auch über Unterstützungsmaßnahmen der Agentur für Arbeit für Ausbildungsplatzsuchende.
Bewerbungstraining I (Erstellung der Bewerbungsunterlagen) durch außerschulische Experten mit den Schülern der Abschlussklassen H9 und R10
In Zusammenarbeit mit der IHK und der VR-Bank Eschwege wird dieses Bewerbertraining organisiert. Zu Beginn des Schuljahres informiert ein Mitarbeiter der IHK in jeder der Klassen H9 bzw. R10 in einer Doppelstunde über grundsätzliche Fragen des Bewerbungsverfahrens.
Im Anschluss daran erstellen die Schüler dann in einer Frist von ca. 2 Wochen eine vollständige Bewerbungsmappe mit Anschreiben, Lebenslauf, Zeugniskopien und sonstigen Bescheinigungen, die eingesammelt wird und nach Branchen sortiert Personalchefs hiesiger Unternehmen zur Begutachtung vorgelegt wird.
Nach Durchsicht der Mappe findet dann in der Schule ein Kleingruppentreffen mit den Personalchefs statt, bei dem die Bewerbungsmappen eines jeden Schülers besprochen und wertvolle Tipps und Hinweise für zukünftige Bewerbungen gegeben werden.
Bewerbungstraining II (Einstellungstest, Vorstellungsgespräch) mit Unterstützung der AOK für Schüler der H9 und R10
Dieses Training zielt auf die Fragestellung ab, wie bereite ich mich auf Einstellungstests bzw. Bewerbungsgespräche vor, und findet extern in den Räumen der AOK an einem Schulvormittag statt, und zwar klassenweise. Neben dem Erledigen beispielhafter Aufgaben aus Tests in denen Deutsch- bzw. Mathekenntnisse, das Allgemeinwissen, das logische Denken etc. abgefragt werden, absolvieren die Schüler auch ein simuliertes Vorstellungsgespräch und erhalten dabei wertvolle Tipps bezüglich der Vorbereitung und des Verhaltens.
Seminar „berufsbezogene Sozialkompetenz“ für die Schüler der Abschlussklassen H9
Mit den Schülern der neu gebildeten Hauptschulklassen im Jahrgang 9 wird zu Beginn des Schuljahres vor dem 2. Betriebspraktikum ein berufsbezogenes Sozialkompetenztraining unter Federführung der Schulsozialarbeit durchgeführt.
Dieses zweitägige Training soll auch den Klassenfindungsprozess der neu gebildeten Klassen fördern und den Aufbau einer Klassengemeinschaft vorantreiben. Deshalb wird das Training an einem außerschulischen Lernort (Haus der Jugend in Reichenbach) durchgeführt.
Ziele des Kompetenztrainings:
Erarbeitung bzw. Weiterentwicklung von berufsbezogenen Sozialkompetenzen (Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Motivation, Kritikbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein)
Fördern von Fremd- und Selbstwahrnehmung
Erkennen der eigenen Stärken und Schwächen im Bereich der Sozialkompetenzen
Sichtbarmachen von möglichen Förderbereichen der einzelnen Jugendlichen
Methoden:
Auswertung eines Films zum Thema:
Kleingruppenarbeit zur Fragestellung „Was sind Sozialkompetenzen“ Kooperationsaufgaben in Groß- und KleingruppenBearbeitung von Selbsteinschätzungsbögen
Präsentation der eigenen Stärken und Schwächen und Benennung von Förderbereichen und Förderpotenzialen – Fremdeinschätzung durch Gruppenmitglieder
Eine CD mit der ausführlichen Beschreibung des Ablaufs, den Materialien und den Aufgabenstellungen der Kooperationsaufgaben befindet sich im Materialpool in der Schul- und Stadtteilbücherei.
Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des 2. Betriebspraktikums in H9/R9
Ziele
In den neu gebildeten Haupt- und Realschulklassen im Jahrgang 9 findet vor
den Herbstferien das zweite Betriebspraktikum als zweiwöchiges Blockpraktikum statt.
Diente das erste Praktikum eher der Orientierung in der Berufs- und Arbeitswelt, so soll das zweite Praktikum den Prozess der Berufsfindung vorantreiben.
Die folgenden Ziele stehen im Zentrum:
Die Schüler werden sich ihrer eigenen Interessen, Neigungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten bewusst. Sie überprüfen ihre bisherigen Erwartungen und Berufsvorstellungen und reflektieren ihre im Praktikum erworbenen Erfahrungen im Hinblick auf ihre individuelle Berufswahl bzw. ihre weitere Schullaufbahn.
Sie informieren sich über die Ausbildungsvoraussetzungen und den Verlauf der Ausbildung in ihrem „Praktikumsberuf“.
Sie lernen den Betrieb als Einrichtung kennen, in dem betriebliche Leistungen das Ergebnis des Zusammenwirkens von Menschen, Hilfsmitteln (Maschinen, Werkzeug) und Materialien sind und reflektieren in diesem Zusammenhang ihre Rolle als Arbeitnehmer.
Vorbereitung
Der organisatorische Rahmen (Information von Schülern, Eltern und Betrieben; Akquise des Praktikumsplatzes) entspricht dem Verfahren des ersten Praktikums.
Im Vorfeld des Praktikums findet eine Koordinationskonferenz der betroffenen Lehrer (Klassenlehrer, Gl-/Al-Lehrer, Deutschlehrer) statt, in der die Inhalte der Vor- und Nachbereitung des Praktikums festgelegt werden. Ein Ordner mit Unterrichtsmaterial steht zur Verfügung.
Folgende Inhalte sind verbindlich:
Erstellung eines kompletten Bewerbungspakets (Bewerbungsschreiben, tabellarischer Lebenslauf, Kopie des letzten Zeugnisse, Zertifikate für besondere Leistungen); vgl. 2.4.3, Bewerbungstraining
Rechtliche Grundlagen der Berufsausbildung (Jugendarbeitsschutzgesetz, Ausbildungsvertrag)
Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Interessenvertretung im Betrieb – Gewerkschaften und Unternehmerverbände – Tarifverhandlung und Tarifvertrag
Lohn und Gehalt
Grundlagen der Marktwirtschaft – Angebot und Nachfrage
Durchführung
Die Durchführung des 2. Praktikums wird durch die für das 1. Praktikum festgelegten Grundsätze (vgl.2.3.2) für Schüler, Schule und Betrieb geregelt.
Auswertung
Die Dokumentation und Auswertung des Praktikums kann durch eine Praktikumsmappe, eine medial unterstützte Präsentation oder auch durch eine Ausstellung erfolgen.
Die Schüler erhalten im Unterricht Gelegenheit, ihre im Praktikum erworbenen Erfahrungen zu besprechen. Sie werden im Unterricht bei der Erstellung der Praktikumspräsentation unterstützt und bei ihrem Berufswahlprozess begleitet.

Kooperation mit den Beruflichen Schulen – Schüler lernen zwei Berufsfelder kennen
Im ersten Halbjahr ist der Unterricht in den Hauptschulklassen des Jahrgangs 9 so organisiert, dass der Unterricht am Mittwoch weit gehend vom Klassenlehrer erteilt und so die Durchführung von Projekten begünstigt wird.
An vier bis sechs Mittwochen findet der Unterricht in den Beruflichen Schulen statt, die Anzahl der Tage ist abhängig von der Anzahl der gebildeten Hauptschulklassen.
An diesen Unterrichtstagen werden die Schüler mit den Tätigkeiten und Anforderungen in zwei Berufsfeldern ihrer Wahl konfrontiert. Die Schüler können zwischen den Berufsfeldern „Metall“ und „Ernährung“ bzw. „Holz“ und „Büro“ wählen.

Erfahrung in der Praxis, speziell während eines Praktikums, ist heute eine Grundvoraussetzung für die meisten Berufe. Ein Praktikum bietet den Schülern die Möglichkeit, verschiedene Berufe kennen zu lernen, sie auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln, die für das spätere Berufsleben hilfreich sein können. Es werden erste Kontakte zu Betrieben geknüpft, die später einmal nützlich sein können, vor allem dann, wenn das Praktikum gut gelaufen ist.